Achtung giftig!
Das solltest du deinem Hund besser nicht zu fressen geben
Autorin: Tierärztin Yvonne Thoonsen
Tierarzt | Tierarzpraxis Yvonne Thoonsen | Nordrhein-Westfalen (tierarzt-engelskirchen.com)
Hunde sollten artgerecht ernährt werden. Aber Vorsicht! Was uns gut schmeckt, kann für deinen Hund lebensgefährlich werden! Das Essen, das wir Menschen verzehren, ist in der Regel für Hunde ungeeignet. Sie dürfen weder gewürzte Nahrung fressen, noch rohes Schweinefleisch, rohe Schattengewächse, wie Tomaten oder Kartoffeln. Am besten wählst du im Fachhandel ein hochwertiges Hundefutter (Nass- oder Trockenfutter) aus, das genau auf die tierischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Beim Futterkauf kannst du zwischen Hundefutter für kleine und große Tiere wählen, aber auch zwischen Tiernahrung für Welpen, ausgewachsene und alte Hunde. Nicht jeder Hund mag das Fressen, was andere Hunde mögen. Solltest du selbstgekochte oder aber BARF Mahlzeiten bevorzugen, solltest du dich unbedingt von einem Fachtierarzt für Tierernährung beraten lassen. Er berechnet dir für deinen Liebling exakt die Ration, dier er zur Gesunderhaltung braucht und stellt dir auf Wunsch mehrere Rezepte zur Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
Welche Lebensmittel sind tabu für deinen Hund?
Nicht alles, was Menschen essen, ist auch für den Hund gesund. Es ist daher von entscheidender Wichtigkeit, dass du genau weißt, was für Hunde nicht nur ungesund, sondern auch giftig oder tödlich sein kann. Folgende Lebensmittel solltest du daher für deinen Hund unerreichbar aufbewahren:
-
- Rohe Hülsenfrüchte
- (vermutlich) Avocado
- Rosinen oder Weintrauben (bereits 10-30 g Weintrauben/kg KG bzw. 3 g Rosinen/kg KG können z. B. eine akute Niereninsuffizienz auslösen)
- Birkenzucker (E 967Xylit, Xylitol), die toxische Dosis liegt um die 0,16 Xylit/kg KG.
- Zwiebeln, Lauch und auch Knoblauch können dosisabhängig zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen führen
- Stein- und Fallobst, rohe Holunderbeeren
- Nachtschattengewächse, wie rohe Kartoffeln, Kapstachelbeeren (Physalis), unreife Tomaten oder Auberginen
- Rhabarber, weil er Oxalsäure enthält und Eisenstoffwechselstörungen hervorrufen kann
- Kakao und Schokolade, aufgrund des enthaltenen Theobromin, das für Hunde giftig ist. Bereits bei 20 mg/kg KG können Symptome wie Unruhe, Herzrhthymusstörungen, Fieber, Durchfall und Erbrechen auftreten, lebensbedrohlich wird es ab ca. 60 mg / kg KG. Allgemein gilt eine Dosis zwischen 100-250 mg/kg als tödlich. Je dunkler die Schokolade, desto giftiger.
- Koffein aus Kaffee und auch schwarzem Tee. Eine Aufnahme von 110 mg/kg KG gilt als tödlich. Ab einer Menge von 60 mg/kg kann es bereits lebensbedrohlich sein. Kaffe enthält zwischen 50-100 mg Koffein pro 100 ml, während schwarzer Tee 30-40mg auf 100 ml enthält.
- Nüsse wie v. a. Macadamia (führen zu Fieber, Erbrechen Lähmungen v. a. der Hinterhand), Muskatnuss, Bittermandeln, Schwarznuss, “Rosskastanien”. Bei einem 15 kg schweren Hund können bereits 4 Macadamianüsse Vergiftungssymptome auslösen.
- rohes Schweinefleisch, es könnte Aujeszky Viren übertragenWeitere Informationen können Sie über die Giftdatenbank der Universität Zürich abrufen (www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/toxsyqry.htm)
Hinweis
Gekochte Kartoffeln sind für den Hund nicht giftig und können bei Bedarf unter die Nahrung gemischt oder zum Backen von Hundekeksen verwendet werden.
Vorsicht, giftig! Anti-Giftködertraining für Hunde
Giftköder – ein Thema, das jeden Hundehalter bewegt. Ein Anti-Giftköder-Training kann Hundeleben retten. Die Tierärztinnen und Hundetrainerinnen Sandra Bruns und Lara Steinhoff informieren über unterschiedliche Gifte und deren Wirkung, über Symptome sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen.
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Lebensgefahr durch Xylit – eine unterschätzte Gefahr
Besonders gefährlich ist versteckter Birkenzucker, der zu einer tödlichen Unterzuckerung bei Hunden führen kann. Die Hunde werden matt oder gar bewustlos. Weitere Symptome können krampfen, erbrechen, aus der Nase bluten oder aber Blut im Stuhl sein. Der Tod kann auch aufgrund Leberversagen eintreten.
Da Birkenzucker wesentlich weniger Kalorien als Haushaltszucker enthält, wird er von kalorienbewussten Hausfrauen gerne zum Backen von Kuchen und anderem Gebäck genutzt. Das Naschen derartiger Köstlichkeiten kann nicht nur für Hunde, sondern auch für Katzen tödlich verlaufen. Achte bitte auch auf Bonbons, die aus Birkenzucker hergestellt sind. Vielen Menschen ist die tödliche Gefahr für Hunde nicht bewusst und sie bieten ihre Bonbons Hunden als Leckerli an.
Bei einem Verdacht auf eine Vergiftung, aufgrund von Erbrechen, Durchfall, vermehrtem Speichelfluss, Fieber, Apathie, Schaum vor dem Mund, erweiterte Pupillen, Krämpfe, Atemnot, Unruhe oder anderen Symptomen, solltest du direkt den Tierarzt aufsuchen.
Giftige Pflanzen für Hunde!
Die Liste der mitunter auch tödlichen Pflanzen für Hunde ist lang. Als giftig gelten Pflanzen, die auszugsweise folgende Stroffgruppen enthalten:
- Alkaloide wie Atropin, Colchizin, Pyrrolizidine, Solanin, Strychnin und Taxin also z. B. die Engelstrompete, die Herbstzeitlose, das Jakobskreuzkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Brechnuss, Eibe
- Cyanogene Glycoside wie sie auch im Kirschlorbeer oder auch der Bittermandel enthalten sind
- Enzyme wie sie in Farngewächsen wie dem Adlerfarn oder in verschiedenen Ackerschachtelhalmgewächsen enthalten sind
- Furocumarine wie wir sie z. B. in besonders hohen Konzentrationen im Riesenbärenklau vorfinden
- Herzglycoside z. B. in Maiglöckchen, Fingerhut, Oleander oder Pfaffenhütchen
- Oxalsäure wie in Ampferarten, Aronstab, Dieffencachia u. a.
- Toxische Proteine im Samen der Ricinusstaude oder auch in den Kernen und Schoten der Gartenbohne
- Saponine z. B. im Alpenveilchen, der Rosskastanie und verschiedenen Hahnenfussgewächsen
- Terpene und Terpenderivate wie Thujon, welches z. B. in der Thuja vorkommt
Beachte! Diese Auflistung ist nicht vollständig und benennt nur wenige Beispiele.
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