Welpenerziehung

Tipps und Grundlagen für die ersten Wochen

Autorin: Tierärztin Yvonne Thoonsen

Tierarzt | Tierarzpraxis Yvonne Thoonsen | Nordrhein-Westfalen (tierarzt-engelskirchen.com)

“Mit der Erziehung fangen wir später an, er muss sich doch erst eingewöhnen.” Diesen Satz sagen viele Welpenbesitzer, wenn sie mit ihrem neuen Mitbewohner in den eigenen vier Wänden angekommen sind. Doch das ist ein Fehler. Denn genau in dieser Zeit lernt ein Welpe besonders schnell und “merkt” sich deine Nachsichtigkeiten langfristig. Natürlich brauchst du nicht direkt am ersten Tag des Zusammenlebens mit den Grundkommandos beginnen. Doch es gibt durchaus Dinge, die du sofort nach dem Einzug beherzigen solltest.

Inhaltsverzeichnis

Regeln in der Welpenerziehung für ein harmonisches Miteinander

Dein neuer Mitbewohner muss praktisch alles lernen. Er muss sich im neuen Zuhause einfinden, er soll stubenrein werden und er darf dein Mobiliar nicht anfressen. Doch um das zu erreichen, musst du ab dem ersten Tag liebevoll und konsequent sein. Vorab: Wenn dein Welpe einzieht, stehen sein Körbchen, seine Futter- und Wasserschale sowie sein Spielzeug bereit. Du bist darauf eingestellt, alle zwei Stunden Gassi zu gehen und kannst dem niedlichen Blick widerstehen, wenn der Kleine bei Tisch bettelt und partout nicht zurück auf seinen Platz möchte? Dann hast du die Grundlagen für die ersten Tage und Wochen bereits verstanden. Erlaube einem Welpen nichts, was der erwachsene Hund später nicht mehr darf. Gib von Anfang an klare Kommandos und zeige deinem Hund, was du von ihm möchtest. Er wird schnell lernen und, wenn du konsequent genug bist, keine “Starallüren” entwickeln und dir sprichwörtlich auf der Nase herum tanzen.

Wie lernt ein Welpe “Grundgehorsam”?

Zieht ein Welpe im Alter von 12 Wochen bei dir ein, hast du einen ungemeinen Vorteil. Der oder die Kleine wird sich an dir orientieren und dir nicht von der Seite weichen. Nutze diese Zeit für den Grundgehorsam, der das Fundament für alle weiteren Regeln im Zusammenleben darstellt. Wichtig ist, dass du immer die selben Worte und Handbewegungen machst. Verzichte auf lange Sätze und “Erklärungen”, die deinen Hund nur durcheinander bringen würden. Damit du erhört wirst und interessant bist, spielen Lob und Leckerlis eine essenzielle Rolle. Führt dein Welpe ein Kommando aus, wird er überschwänglich belohnt und bekommt ein köstliches Leckerli. Wichtig ist, dass die Belohnung direkt auf die “Tat” folgt, da dein Welpe nur so einen Zusammenhang herstellen kann.

Tipp

In den ersten Tagen solltest du dir frei nehmen. Dein Welpe möchte nicht verlassen werden, ohne dich überhaupt richtig zu kennen. Das sofortige Alleinlassen wirkt sich nachteilig auf die Bindung aus und führt dazu, dass dein Hund Trennungsängste entwickelt und wahrscheinlich als erwachsener Hund nicht problemlos zu Hause auf dich warten wird.

Die ersten neuen Erfahrungen brauchen deine Stärke

Der Welpe hat sich an dich gewöhnt und fühlt sich in seinem neuen Zuhause wohl. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die ersten Hundebegegnungen zu haben, an der Leine spazieren zu gehen und alle Geräusche in der Umwelt kennenzulernen. Gleichzeitig trainierst du verschiedene Kommandos, die dein kleiner Hund erlernen und später sicher ausführen soll. Ein liebevoller, aber konsequenter Ton ist das A und O in der Welpenerziehung. Tipp: Belohne Wohlverhalten, ohne einen kleinen Ungehorsam zu bestrafen. Wenn du laut wirst, bekommt der Welpe lediglich Angst vor dir und versteht dich nicht mehr. Sicherlich wird das eine oder das andere Malheur passieren. Doch mit Geduld, Selbstsicherheit und Konsequenz wird aus dem quirligen Welpen ein gehorsamer erwachsener Hund.

Es macht Sinn Anfang an eine Hundeschule zu besuchen um sich essentielle Tips zur Erziehung zu holen un damit der Welpe direkt den richtigen Umgang mit anderen Artgenossen unter sicheren, kontrollierten Bedingungen machen kann.

Was Dein Welpe auch direkt lernen sollte

  1. Du solltest tgl. üben, die Zähne, die Ohren, die Pfoten, also jedes Körperteil gründlich inspizieren zu dürfen, damit er bei erforderlichen Tierarztbesuchen die körperliche Untersuchung gewöhnt ist. Evtl. bietet dir dein/e Tierarzt*in an, zum Wiegen oder einfach mal für einen Hundekeks vorbeizukommen, damit der Welpe die Praxis angstfrei kennenlernt.
  2. Autofahren ist für den Hund in der Regel ein Muss. Auch das Autofahren solltest Du vom ersten Tag an trainieren. Mit dem Gang zum Auto, dem Einsteigen und verweilen fängt es an. Am sichersten transportierst du deinen Hund in einer Box. Die Box solltest du vorab “eingewöhnen”. Sie sollte von deinem Hund als sicherer Wohlfühlort empfunden werden. Das Auto muss mit positiven Erfahrungen verknüpt werden. Fühlt sich der Welpe in seiner Box wohl, so startet man erstmal viele Male das Auto und fährt nur wenige Meter, damit dem Hund nicht gleich schlecht wird und er sich schlimmstenfalls erbricht. Hundertrainer*innen erstellen dir sicher gern einen individuellen Trainingsplan

Hast Du kleine Kinder? Dann gibt es einiges zu beachten

Statistisch erfolgen die meisten Beissunfälle in der eigenen Familie. Der Blaue Hund steht für ein länderübergreifendes Projekt aus der Hundebiss-Prävention mit dem Ziel, Bissverletzungen bei Kindern zwischen 3 und 6 Jahren zu verhindern.
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So lernen alle spielerisch den gefahrlosen Umgang miteinander.

 
 
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